Und noch eine Geschichte …

Vor hundert Jahren gab es ein Liebespaar in Ritschenhausen. Der Mann war ein Knecht bei einem Bauern, er war nicht von Ritschenhausen, und das Mädchen war eine Bauemtochter von hier. Wie es aber manchmal so geht, lernte sie einen kaufmännischen Angestellten von Meiningen kennen und die beiden heirateten. An diesem Hochzeitabend ging nun der ehemalige Geliebte zum Dorf hinaus, lehnte sich an die Friedenseiche und sang das Lied „In einem kühlen Grunde“ nach dem Gedicht von Eichendorff. Die ganze Dorfjugend hörte zu. Der Mann heiratete nie.

In einem kühlen Grunde

In einem kühlen Grunde
da geht ein Mühlenrad;
Mein‘ Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei;
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus
Und singen meine Weisen
Und gehn von Haus zu Haus.

Hör ich das Mühlrad gehen,
Ich weiß nicht, was ich will,
Ich möcht am liebsten sterben,
Da wär’s auf einmal still.

PS: Auch wer sich überhaupt nicht für solche Musik interessiert könnte sich mal diese Version anhören. Ganz wunderbar.

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